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Hampton Court Palace Gardens im April

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 Der April ist wohl nicht unbedingt die beste Jahreszeit, um eine Gartenreise nach England zu machen. Zumindest nicht, wenn es so kalt ist, wie in diesem Jahr. Dann blüht nämlich noch nicht so viel. Aber egal, ich wurde eingeladen und habe mir Ende letzter Woche den Garten von Hampton Court Palace im Südwesten von London angeschaut. Und immerhin konnten wir die Frühlingsblüher genießen. Vieles, was die Engländer Garden nennen, firmiert bei uns ja eher unter dem Namen Park. Und so wandelt man auch in den Hampton Court Palace Gardens auf den Spuren britischer Könige durch formale parkähnliche Gartenanlagen mit riesigen Eiben und streng nach französischem Vorbild angelegten Blumenbeeten.
 Während die Laubbäume noch eher kahl waren, blühten in den Rabatten Tausende, nein vermutlich Millionen Frühlingsblüher. Chefgärtner Terry Gough erklärte uns, dass die Gärten rund um das Schloss mit Pflanzen gestaltet werden, die es ursprünglich bei der Anlage der Gärten hier gab. So erhielt der östliche Teil des Gartens mit den schirmartigen Eiben seine heutige Gestalt im Stil des viktorianischen Zeitalters. Entsprechend werden auch in den Beeten nur Blumen gepflanzt, die es im 19. Jahrhundert gab.
Auf der Südseite des Schlosses gibt es verschiedene kleinere Gärten. Der elisabethanische Knotengarten wurde zum Beispiel 1925 angelegt. Eine interessante Alternative zu den üblichen Buxbaumhecken solcher Knotengärten ist, wie ich finde, die Bepflanzung mit Lavendel.
 Außerdem gibt es einen Barockgarten - den Privy Garden aus der Zeit von König William III. - sowie einen Pond Garden - eine Reihe von Teichgärten, die ursprünglich im 16. Jahrhundert für Heinrich VIII. angelegt wurde. Allein in diesem Garten blühten 50.000 Tulpen und andere Frühlingsblüher. Was ich erstaunlich finde: Alle Zwiebelpflanzen werden im Mai komplett entfernt, damit die Beete mit Sommerblumen gestaltet werden können. Im Oktober werden dann die Tulpen und Co. neu gesteckt. So viel Arbeit mache ich mir in meinem Garten ja nicht.
 Apropos Henry VIII.: Hampton Court Palace war die Lieblingsresidenz des Königs, der vorallem wegen seiner sechs Frauen bekannt ist. Er enteignete den Vorbesitzer Kardinal Thomas Wolsey, weil dieser nicht die Scheidung Henrys von seiner ersten Frau Katharina von Aragon beim Papst erwirken konnte.
 Von der blutrünstigen Vergangenheit (nicht nur Thomas Wolsey verlor hier seinen Kopf, sondern auch zwei von Henrys Ehefrauen) ist zum Glück heute nichts mehr zu spüren. Und ein Vorteil des frühen Besuches im April ist auch, dass dann noch nicht ganz so viel Besucherrummel angesagt ist. Man kann sogar noch den Gärtnern beim Pflanzen zuschauen.
 Mir persönlich gefiel ja am besten die "Wilderness", eine mit Bäumen bepflanzte große Wiese im nördlichen Teil. Hier blühten gerade Tausende von Narzissen in allen erdenklichen Sorten.
 Hier sieht man die Westfassade des Schlosses, die im Tudor-Stil erbaut wurde. Perfekt für einen Gartenbesuch ist vermutlich der Juli. Dann findet in jedem Jahr die Hampton Court Palace Flower Show statt - und ich vermute, dann gibt es ordentlich viel Stauden zu sehen.
Zu dieser Reise wurde ich eingeladen von Wikinger-Reisen und Visit Britain.

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